Ustensilien und Wanderkleidung: eine komplette Ausrüstung
Der Rucksack: Der Rucksack ist das wichtigste Teil der Ausrüstung, das den Wanderer auf seiner ganzen Wegstrecke begleiten wird. Darin kann er die Sachen tragen, die er auf seiner gesamten Tour benötigen wird, wobei der Rucksack den größtmöglichen Komfort bieten sollte. Die Größe des Rucksacks, in Litern, variiert je nach der Dauer der Wanderung. Für eine ganztägige Wanderung ist ein Rucksack von 20 bis 40 Litern Volumen zu empfehlen; für eine mehrtägige Wandertour, wie die Tour des Großen Belchen, ist ein Rucksack 40 bis 80 Litern Volumen vorzusehen (je nach der zurückgelegten Entfernung und jenachdem, ob Sie Ihre eigenen Lebensmittel, Ihren Schlafsack usw. transportieren müssen). Der Rucksack sollte nach Möglichkeit auch Außentaschen haben, in die Sie die Utensilien, die Sie während der Wanderung häufiger benötigen werden (Wasser- oder Trinkflasche, Karte, Fotoapparat, Sonnenbrille usw.), leicht einstecken können. Die Riemen des Rucksacks sollten an den Schultern verstellbar sein, und nach Möglichkeit sollte der Rucksack auch Bänder haben, die um den Oberkörper und um die Taille herum befestigt werden können, damit das Gewicht des Rucksacks nicht alleine auf den Schultern ruht. Der Rucksack kann zusätzlich mit einer integrierten wasserdichten Haube versehen sein, um ihn bei Regenwetter zu schützen.
Die Wanderschuhe: Diese sind ein absolut unerlässlicher Bestandteil der Wanderausrüstung. Es ist im Übrigen nicht zu empfehlen, mit schlechtem bzw. ungeeignetem Schuhwerk auf eine Wandertour zu gehen, denn das kann leichter zu Verletzungen (wie z. B. Verstauchungen) führen und kann für Ihre Füße, Knöchel, Knie und sogar für den unteren Rücken schmerzhaft sein, wenn die Schuhe eine zu flache Sohle haben und sie bei jedem Schritt eine Stauchung der Wirbelsäule mit sich bringen. Schlechtes Schuhwerk kann sogar gefährlich sein, denn Schuhe mit einer glatten Sohle greifen nicht auf jedem Gelände und können dazu führen, dass Sie auf glattem Boden mitunter das Gleichgewicht verlieren. Der Wanderer sollte nur mit echten Wanderschuhen auf eine Tour gehen, denn diese bieten zahlreiche Vorteile:
Die Sohle muss ein bestimmtes Profil für einen guten Griff und eine geeignete Festigkeit haben, um jedes Gelände zu meistern (glatte oder abschüssige Partien, nasser Boden, Gras usw.). Die Sohlen müssen ausreichend dick sein, um jeden Schritt abzufedern, und sie müssen ein mehr oder weniger ausgeprägtes Profil haben, um das Stürzen, Rutschen oder sonstige Verluste des Gleichgewichts auf abschüssigem Terrain zu vermeiden. Der Schuh muss nach Möglichkeit bis zur unteren Wade hinaufgehen, um dem Fuß und Knöchel einen guten Halt zu geben, was die Verletzungsgefahr beim Stolpern reduziert. Außerdem bieten selbstblockierende Haken-Schnürsenkel dem Knöchel einen guten Halt. Doch achten Sie darauf, diese nicht zu fest anzuziehen, denn das könnte die Blutzirkulation behindern und Schmerzen im Fuß verursachen. Was die Schuhgröße betrifft, so ist eventuell eine etwas größere Größe (1/2 Größe über Ihrer normalen Größe) zu empfehlen, um dicke Socken vorzusehen, ohne den Fuß zu sehr zu quetschen, denn er muss atmen können. Beim Laufen darf sich die Ferse nicht von der Sohle abheben; wenn dies der Fall ist, dann ist der Schuh zu groß. Sie können auch zusätzliche Sohlen für mehr Komfort und Halt einlegen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Schuhe richtig wasserdicht sind. Da die Wetterbedingungen im Gebirge recht wechselhaft sein können, helfen wasserdichte Schuhe, bei Regenschauern trockene Füße zu bewahren. Dennoch muss der Schuh ausreichend atmungsaktiv sein, d.h. er muss es dem Fuß ermöglichen, zu atmen und seine eigene Feuchtigkeit auszuscheiden. Die Wanderschuhe sind gewissermaßen „Allgeländeschuhe“ und müssen solide sein. Dazu müssen sie mit einem Steinschutz, d.h. einem festen Teil an der Fußspitze, versehen sein, um den Fuß vor möglichen Stößen zu schützen.
Die Gamaschen: Bei einer großen Wandertour, im Sommer wie im Winter, können sich Gamaschen als sehr praktisch für den Wanderer erweisen. Diese sind aus wasserdichten und undurchlässigen Textilien und bedecken das ganze untere Bein, vom oberen Rand des Schuhs bis unters Knie. Sie werden mithilfe von Bindfäden und Haken an den Schuhen befestigt und werden durch elastische Bänder und Druckknöpfe gehalten. So können Gamaschen ein sehr nützlicher Bestandteil Ihrer Ausrüstung sein, denn sie können verhindern, dass Wasser in die Schuhe eindringt, ob durch Regen, ob Sie durch eine Pfütze laufen oder durch den Schnee (bei einer Schneeschuhwanderung) oder durch nasses Gras. Gamaschen helfen auch, Ihre Hose (oder Ihre Beine, wenn Sie kurze Hosen oder Shorts tragen) vor Feuchtigkeit zu schützen und sie nicht zu beschmutzen. In diesem Fall können Gamaschen auch vor äußeren Einwirkungen (wie z.B. Schrammen durch Felsblöcke, Zweige, Brombeeren oder andere sogenannte „kriechende“ Gewächse) schützen.
Wanderstöcke: Ebenso wie beim Skilaufen, bei Schneeschuhwanderungen oder beim Nordic Walking können Sie auch als Wanderer Stöcke benutzen! Ebenso wie bei diesen anderen Sportarten helfen die Stöcke, den Schritt des Wanderers zu begleiten, was ihm zu einem gleichmäßigeren Rhythmus verhilft und seine Atmung reguliert. Wanderstöcke verbessern das Gleichgewicht und die Stabilität des Wanderers, verringern die Sturzgefahr auf unebenem, glattem, rutschigem oder schwer begehbarem Gelände, denn vier Kontaktpunkte sind sehr viel besser als zwei. Zudem ermöglichen Wanderstöcke eine bessere Kontrolle der Bewegungen und stärken das Selbstvertrauen, beispielsweise bei Abstiegen. Ihre Wanderstöcke werden übrigens auch Ihre „besten Freunde“ beim Überwinden von Hindernissen sein (wie z. B. Felsen oder Baumstämme, über die Sie drüber klettern müssen, oder auch Bachläufe oder schlammige Partien, die es zu überwinden gilt), umsomehr als Sie mit den Stöcken auch zuerst die Stabilität eines Bodens prüfen können, ehe Sie sich dorthin begeben. Die Stöcke verbessern nicht nur Ihr Gleichgewicht, sie helfen auch, die Einwirkungen und das Gewicht auf die Gelenke zu verringern, wodurch sie helfen, kurz- wie langfristig die Verletzungsgefahr zu reduzieren. Sie verringern die Muskelermüdung Ihrer Beine, indem Ihr Oberkörper eingesetzt wird, um die Anstrengung auszugleichen, und sie helfen auch, das Schwellen der Hände und Finger zu reduzieren, denn durch den Einsatz der Hände wird die Blutzirkulation angeregt. Die meisten Wanderstöcke sind Teleskopstöcke, die somit problemlos mitgeführt werden können und nicht sperrig sind, denn wenn sie eingezogen sind, nehmen sie kaum Platz weg. Die Länge der Stöcke variiert je nach der Körpergröße des Benutzers. Zur Wahl der richtigen Größe der Stöcke müssen Ihre Ellbogen einen rechten Winkel bilden, wenn Sie die Griffe in der Hand haben und die Spitze am Boden ist. Ihre Größe kann mithilfe eines Schraub- oder Klicksystems leicht angepasst werden. Diese Funktion ist umsowichtiger als Sie die Stöcke auch je nach dem Gelände, das Sie durchqueren werden, anpassen können: So müssen die Stöcke beim Aufstieg kürzer sein und beim Abstieg länger. Bei einer leichten Wanderung von kurzer Dauer mit einem kleinen Rucksack können Sie auch nur einen Wanderstock verwenden; das ist leichter und einfacher zu handhaben. Wenn Sie hingegen eine anspruchsvollere Wanderung auf schwierig zu begehenden Wegen und Pfaden mit einem eher schweren Rucksack planen, dann ist die Verwendung beider Stöcke sehr zu empfehlen, um ein besseres Gleichgewicht und weniger Ermüdung zu gewährleisten.